Erschöpfung im Ganztag – Wie geht’s mit den Horten in Sachsen zukünftig weiter?
- Ganztag entwickeln

- vor 2 Tagen
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Von Liga Sachsen
Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen lud zum Hintergrundgespräch ein
Wie kann der Ganztag in Sachsen gelingen – und was brauchen die Horte, um dieser Aufgabe langfristig gerecht zu werden? Mit dieser Leitfrage lud die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen am 24. Oktober 2025 zum Hintergrundgespräch nach Dresden ein. Unter dem Titel „Erschöpfung im Ganztag – Wie geht’s mit den Horten in Sachsen zukünftig weiter?“ kamen Fachkräfte, Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft zusammen, um Perspektiven für die Zukunft der Horte zu diskutieren.
In seiner Begrüßung machte der Liga Vorsitzende David Eckardt (AWO Sachsen) deutlich, wie dringend die Debatte geführt werden müsse: „Erschöpfung beschreibt die Realität vieler Fachkräfte in unseren Horten – und die Frage nach dem Wie weiter? beschreibt unsere gemeinsame Verantwortung.“ Der Ganztag sei kein Randthema, sondern „eines der zentralen Zukunftsthemen für Bildung, Familie und soziale Teilhabe in Sachsen“.
David Eckardt erinnerte daran, dass der bundesweite Rechtsanspruch auf ganztägige Förderung von Grundschulkindern ab August 2026 in Kraft tritt. Sachsen setze dabei auf die gewachsene Kooperation von Hort und Schule – ein Modell, das sich bewährt habe, aber unter Druck steht: hohe Belastung, enge Räume, Personalmangel. „Was wir sehen, ist kein Mangel an Motivation – sondern ein Mangel an Rahmenbedingungen“, betonte Eckardt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung des Eckpunktepapiers der Liga für einen Landesrahmenvertrag zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter. Es soll Orientierung und Verlässlichkeit schaffen – für Träger, Schulen, Fachkräfte und Kinder.
Im weiteren Verlauf des Tages beleuchteten Andrea Eckhardt (HS Zittau/Görlitz) und Ivonne Zill-Sahm (EHS Dresden) die Rolle der Horte im Sächsischen Bildungsplan. In anschließenden Austauschrundendiskutierten die Teilnehmenden unter anderem über gemeinsame Aus- und Fortbildung, Kinderschutzkonzepte, Steuerungs- und Vernetzungskompetenzen sowie die Rhythmisierung im Ganztag.
In der abschließenden Podiumsdiskussion unter Moderation von Jens Hoffsommer (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung DKJS) kamen Stimmen aus Praxis, Verwaltung und Wissenschaft zu Wort – darunter Gerald Heinze (Staatsministerium für Kultus SMK), Knut Kirsten (Stadt Auerbach, Sächsischer Städte- und Gemeindetag SSG), Katrin Schmidt (93. Grundschule Dresden) sowie Tom Heintze (DRK Kita „Sonnenschein“, Leppersdorf).
Am Ende stand die Erkenntnis: Nur wenn Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis gemeinsam handeln, kann der Ganztag zu einem Ort werden, „an dem Kinder wachsen – und Fachkräfte bleiben wollen“, wie David Eckardt betonte.




















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